Nierenerkrankungen der Katze
Die wichtigsten Funktionen gesunder Nieren sind die Reinigung des Bluts, das Herausfiltern von Abbauprodukten des Stoffwechsels und deren Ausscheidung über den Urin. Auch der Salz-/ Wasserhaushalt und der Blutdruck werden über die Nieren gesteuert. Zudem produzieren diese Organe für den Körper essenzielle Hormone. Erkrankte Nieren können das Blut nicht mehr ausreichend reinigen sodass Stoffwechselabbauprodukte darin verbleiben. Dies führt zum Ungleichgewicht der Stoffwechselprozesse. Die chronische (seit Wochen bis hin zu Jahren bestehende) Form der Nierenerkrankungen ist am häufigsten auftretend. Vor allem bei Katzen über 10 Jahren: mehr als die Hälfte leidet an einer Fehlfunktion der Nieren. Ohne Behandlung ist der Krankheitsverlauf fortschreitend und oft tödlich.
Zu den Ursachen von Nierenerkrankungen gehören beispielsweise Infarkte, also die unzureichende Durchblutung (Gefäßverschluss), giftige Substanzen, Tumorerkrankungen, Entzündungen der Niere, Nierensteine (eher selten) sowie Erbkrankheiten (wie z.B. die Polyzystische Nierenerkrankung, vor allem Perser betreffend).
In einem frühen Stadium zeigen sich häufig keine (eindeutigen) Symptome. Erste Anzeichen sind Erbrechen, Gewichts- / Appetitverlust oder auch häufigerer Urinabsatz durch vermehrtes Trinken. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium zeigen sich häufig Müdigkeit bis hin zur Apathie, stumpfes und struppiges Fell, Augenerkrankungen, Entzündungen (z.B. Zahnfleischentzündungen), Lähmungserscheinungen in der Hinterhand und erhöhter Blutdruck.
Durch das Gespräch mit dem Besitzer über Herkunft, Fütterung, Verhalten und Haltungsweise kann der Tierarzt Hinweise auf mögliche Auffälligkeiten und Symptome erhalten. Weitere diagnostische Möglichkeiten sind das Abtasten der Nierenregion, Laboruntersuchungen von Blut und Urin sowie Blutdruckmessung, Röntgen oder eine Ultraschalluntersuchung.
Katzen mit Nierenerkrankungen sind auf eine Umstellung des Futters angewiesen. Eine geeignete Fütterung ist phosphorarm und enthält bedarfsgerechtes Eiweiß aus hochwertigen Quellen. Je nach Geschmack der Katze können Zusatzfuttermittel mit phosphorbindenden Eigenschaften statt eines neuen Alleinfuttermittels eingesetzt werden. Erkrankte Tiere sollten ausreichend Möglichkeiten zur Wasseraufnahme erhalten, ggf. durch mehrere Trinkplätze. Auch eine homöopathische Behandlung kann die Nierenfunktion unterstützen. Bei einer sehr fortgeschrittenen Nierenerkrankung wird eine (stationäre) Infusionstherapie erforderlich. Eine Dialysetherapie wird von nur sehr wenigen Spezialkliniken angeboten.