Das Equine Cushing Syndrom

ECS, das Equine Cushing Syndrom, ist die häufigste Hormonstörung bei Pferden und Ponies, etwa jedes fünfte Tier über 15 Jahre ist betroffen. Die auch als PPID (Pituitary Pars Intermedia Dysfunction) bekannte Erkrankung resultiert aus einer Fehlfunktion der Hypophyse, dem mittleren Teil der Hirnanhangsdrüse. Wird Dopamin im Hypothalamus in einer zu geringen Menge produziert, was häufig bei älteren Pferden der Fall ist, ist die Kontrollfunktion dieses Hormons auf die Hypophyse gestört. Hier wird unter anderem ACTH produziert, was der Nebennierenrinde den Befehl zur Ausschüttung von Cortisol gibt. Bei Pferden, die am Cushing Syndrom leiden, entsteht ein gutartiger Tumor (Adenom) – die Folge ist eine ungebremste Überproduktion von ACTH und Cortisol.

Die vier auffälligsten Symptome sind:

- Fellwechselstörung
- Hufrehe
- Muskelschwund
- Fettverteilungsstörung

Pferde mit PPID sind oft schon auf den ersten Blick an einem zu langen, dichten und teils auch lockigem Fell erkennbar. Im Frühstadium verbleiben vereinzelt lange Haare / Haarbüschel auch nach dem Fellwechsel. Dieser kann im Frühjahr und Herbst verzögert einsetzen und nicht vollständig abschließen.

Hufrehe kann ein lebensbedrohliches Symptom des ECS sein. Die sehr schmerzhafte Entzündung der Huflederhaut, bedingt durch eine Durchblutungsstörung, führt unter Umständen unbehandelt in kurzer Zeit zu Veränderungen im Huf, wie einer Rotation des Hufbeins; eine komplette Heilung ist nicht mehr möglich. Bei einer Hufrehe im Endstadium ist das Erlösen des betroffenen Pferdes unumgänglich.

Das Erscheinungsbild von Pferden mit Cushing Syndrom ist geprägt durch die Abnahme von Muskelmasse und Anlagerungen von Fettdepots an dafür eher ungewöhnlichen Körperregionen, wie z.B. oberhalb der Augen. Auch ein „Speckhals“, der von Fetteinlagerungen gezeichnete Mähnenkamm, ist möglich.

Weitere mögliche Symptome sind: Schwitzen ohne körperliche Anstrengung, verminderte Leistungsbereitschaft, Teilnahmslosigkeit, Infektionsanfälligkeit, vermehrtes Trinken und Urinieren, Fruchtbarkeitsstörungen bei Stuten.

Durch eine Blutuntersuchung kann der Tierarzt den ACTH-Gehalt bestimmen und mithilfe der passenden Medikation die klinischen Symptome abmildern. Die medikamentöse Therapie muss lebenslang weitergeführt werden. Regelmäßige Kontrollen des Blutwertes sind notwendig, um die Dosierung bei Bedarf anzupassen.

Unser Tipp: Ab dem 15. August 2022 bietet die Firma Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH kostenfreie Blutuntersuchungen für Patienten mit dem Verdacht auf das Cushing Syndrom an. Die Teilnahmebedingungen und viele weitere Informationen zum Thema ECS finden Sie unter: www.cushing-hat-viele-gesichter.de

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